Mark Zuckerberg vor US-Ausschuss

Bricht Facebooks globales Machtmonopol?

Ende Juli muss sich Medienmogul und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg erneut vor einem hohen politischen Gremium der USA verantworten. Wichtige Streitpunkte werden Facebooks weltweite Monopolstellung und dessen Rolle als sozialer Unruhestifter sein.

Die gigantische Internetplattform Facebook erlebt derzeit mehr als nur eine bloße Image-Krise. Diesmal laufen dem weltumspannenden Social-Media-Konzern hunderte von Anzeigenkunden davon. Darunter sind zahlreiche international agierende Unternehmen wie Adidas, Honda, Levi’s und Starbucks oder die Outdoor-Ausrüster Patagonia und The North Face.

Auslöser ist die Mitte Juni gestartete US-Bürgerrechtskampagne „Stop-Hate-for-Profit“. Sie greift den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg persönlich dafür an, mit dem Verbreiten von Hassreden auf seiner Internetplattform Profit zu machen.

Facebooks Monopolstellung contra Kartellrecht

Mitten in dieser angespannten Situation wird der milliardenschwere Medienmogul nun Ende Juli vor einen parlamentarischen Ausschuss für Kartellrecht in den USA zitiert. Er soll wegen der Monopolstellung von Facebook Rede und Antwort zu stehen. Es ist bereits das zweite Mal nach 2018, dass Zuckerberg sich den Fragen eines hohen politischen Gremiums der Vereinigten Staaten von Amerika stellen muss.

Diesmal allerdings stehen die Zeichen weitaus schlechter für ihn. Spätestens seit der unrühmlichen Rolle, die Facebook vor zwei Jahren bei der Entstehung und Eskalation sozialer Unruhen in mehreren Ländern spielte, hagelt es von allen Seiten öffentliche Kritik. Und das Image von Facebook bröckelt … zu Recht, wie zahlreiche Berichte internationaler Medien belegen.

Besonders häufig zitiert wird ein Report in den „New York Times“ mit dem vielsagenden Titel „Where Countries are Tinderboxes and Facebook is a Match“ (Wo Länder Pulverfässer sind und Facebook ein Streichholz ist), der von Amanda Taub und Max Fischer stammt. Sie decken darin auf, dass Facebook für die Welle aus Hass und Gewalt mit verantwortlich war, die Sri Lanka 2018 überrollte.

Gewaltsame Massenhysterie nach Bildern auf Facebook

Ein anderes Beispiel ist Myanmar. Dort entlud sich eine gewaltsame antimuslimische Massenhysterie, nachdem ein rechtsnationalistischer, buddhistischer Mönch über Facebook Bilder von Leichen verbreitet hatte. Wobei er behauptete, die Opfer seien von Muslimen ermordet worden.

Auf den Punkt bringt es hierzu der britische Journalist John Naughton im „Guardian“ mit dem Fazit: „Fake News beeinflussen im Westen Wahlen, aber im Rest der Welt kosten sie Leben.“ Und was die Verbreitung von Nachrichten jeglicher Art betrifft, hat Facebook insbesondere in Entwicklungsländern das Monopol.

Wird es nun dem Kartellausschuss in den USA Ende Juli gelingen, diese Alleinmacht von Facebook zu brechen? Und wenn ja, wer tritt dann an dessen Stelle? Etwa ein anderer Internetgigant?

Bild
Beschreibung: Mark Zuckerberg (Mitte) bei einem Treffen mit US-Präsident Trump am 19. September 2019 im Oval Office des Weißen Hauses
Copyright: The White House

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